贺双卿 He Shuangqing (1715 - ?)
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摸鱼儿•谢邻女韩西馈食 |
Mo Yu Er: Ich danke der Nachbarin Han Xi für das Essen, das sie mir geschenkt hat |
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喜初晴, |
Ich freue mich, dass es aufgeklart hat |
晚霞西现, |
Im Westen sind die Abendwolken erschienen |
寒山烟外青浅。 |
Die kalten Berge hinter dem Dunst sind von mattem Grün |
苔纹干处容香履, |
In den getrockneten Spuren im Moos waren deine duftenden Schuhe |
尖印紫泥犹软。 |
Die Abdrücke ihrer Spitzen sind noch weich im purpurnen Lehm |
人语乱, |
Ich höre Stimmengewirr |
忙去倚柴扉, |
Und eile zu meinem ärmlichen Tor |
空负深深愿。 |
Vergeblich halte ich an meiner tiefen, tiefen Hoffnung fest |
相思一线, |
Meine Sehnsucht nach dir ist ein einzelner Faden |
向新月搓圆; |
Den ich vom Neumond zum Vollmond spinne |
穿愁贯恨, |
Und den ich durch Sorgen ziehe und mit Reue verbinde |
珠泪总成串。 |
Aus meinen Tränenperlen binde ich eine Kette |
黄昏后, |
Wenn die Abenddämmerung vorbei ist |
残热谁怜细喘。 |
Und das Fieber abklingt, wer hat dann Mitleid mit meinem dünnen Keuchen |
小窗射风如箭。 |
Der Wind schießt durchs kleine Fenster wie ein Pfeil |
春红秋白无情艳, |
Die Frühlings- und Herbstblüten sind erbarmungslos prächtig |
一朵似侬难选。 |
Doch eine Blüte wie ich wird nicht gewählt |
重见远, |
Unser Wiedersehen ist weit weg |
听说道、 |
Ich hörte |
伤心已受殷勤饯。 |
Mit Trauer, du habest schon ein Abschiedsessen geschenkt bekommen |
斜阳刺眼, |
Die untergehende Sonne blendet mich |
休更望天涯, |
Ich schaue nicht mehr bis zum Horizont |
天涯只是, |
Der Horizont zeigt nur |
几片冷云展。 |
Ein paar kalte Wolken |